Zur Erklärung dieser Website wurden
schon die Grundzüge des vergessenen Geistes erwähnt. Und es muß betont werden,
daß dieses Nicht-Beachten-Wollen des Geistes eine große Tragik der gegenwärtigen
Menschheit darstellt, welche uns tiefer und tiefer in das soziale Chaos zu führen
droht. Aufbauende Impulse werden allein aus der Anerkennung der geistigen
Grundlage der physischen Welt erwachsen können.
Traditionelle Religionen, Kulte und
Mysterien-Wissen
Die alte Weisheit bestand aus
Mitteilungen an die Menschen über den geistigen Hintergrund der physischen
Welt. Und in sehr alter Zeit war allen Menschen das Geistige ebenso vertraut,
wie das Physische. Sie sahen, hörten und fühlten Geistiges, Seelisches und
Physisches. Heute erleben wir den Geist nicht mehr in seiner wesenhaften Natur.
Wir haben Gedanken, Gefühle und Willensimpulse. Aber wir erleben sie nicht
mehr, wie die alten Völker. Wir haben den Gedanken heute recht klar vor Augen,
aber wir erfahren nichts über seine Natur, über sein „Aussehen“ oder seine
Herkunft. Er bzw. sein Inhalt ist nur einfach da in unserem Bewußtsein.
Die Menschen der alten Zeiten
konnten noch nicht in der heutigen Weise über die Welterscheinungen nachdenken,
sondern sie lebten mit einem mehr traumhaften Bewußtsein in einer Welt aus
Geist, Seele und Materie. Doch sie wußten, daß sie vom Geistigen her kamen,
wenn sie auf der Erde geboren wurden, sie erlebten sich als Geist im Körper.
Sie wußten auch, daß im Geistigen die Götter lebten und daß nur der Mensch zu
einer besonderen Mission im Physischen leben sollte für die Dauer seines
jeweiligen Erdenlebens. Sie wußten aber auch, daß sie nach dem Tode wieder bei
den elterlichen Göttern und den Ahnen sein würden bis sie ein weiteres Mal auf
der Erde inkarnieren würden.
Früher wurde Geist wesenhaft erlebt
Schaut man auf die religiösen
Dokumente, auf die Mythen und Sagen oder die alten Märchen, so findet man dort
hauptsächlich Darstellungen des Zusammenhanges des Menschen und seiner
materiellen Umgebung mit den Vorgängen und Wesen der geistigen Welten, die
damals noch erlebt wurden. Doch im Zuge der Entwicklung nahm die Fähigkeit, das
Geistige und Seelische wesenhaft zu erleben ständig ab - zugunsten der
Entwicklung des abstrakten Denkens. Als dann in der Mitte des 15. Jahrhunderts
der Materialismus begann, war das Geistige bereits zum theoretischen Gedanken
geworden. Eine Erfahrung der höheren Welten gelang nur noch sehr wenigen
Menschen, wie etwa einer Hildegard von Bingen oder einem Franz von Assisi.
Heute versteht man unter Geist
alles, was mit Bildung und Kultur zusammenhängt. Auch im Religiösen spricht man
vom Heiligen Geist und vom Geistlichen. Zwar verwendet man die Worte „Geist“
oder „geistlich“, doch man hat in der Regel nicht die Vorstellung, daß „Geist“
eine besondere Realität haben könnte. Heute weiß kaum jemand, daß es Geist
gibt. Man hält das Wort für eine alte Bezeichnung dessen, was heute die
Hirnforschung materiell nachgewiesen hat als bestimmte Gehirn-Prozesse etc. Für
die meisten gibt es nur Materie, sonst nichts.
Geist als Grundlage aller
Erscheinung
Dabei beweist der Geist seine
Existenz ganz eindeutig dadurch, daß nichts in der Welt existieren könnte, ohne
daß zuerst die Idee zu diesem Sein dagewesen wäre. Schauen wir nur auf die vom Menschen
gestaltete Welt. Nichts von all dem Menschengeschaffenen wäre vorhanden, hätte
nicht zuerst ein Mensch die Idee gefaßt und wäre dann zu deren Umsetzung
übergegangen.
Nehmen wir das „Haus des Geistes“
als Beispiel. Hätte ich nicht irgendwann die Idee dazu gefunden, so wäre es
heute nicht vorhanden. Es existiert diese Website nur durch die konkrete Idee,
die in jedem Detail wirksam ist. Und genauso verhält es sich mit allen
Erscheinungen der Welt. Jeder einzelnen liegt eine konkrete Idee zugrunde, die
in keiner Weise materiell ist. Die Idee ist geistig und wesenhaft. Die Ideen
der Welt, der Geist, wie man diese früher nannte, bestehen aus Wesen. So wie
unser Geist, unser Ich, ein Wesen ist, so ist jeder Geist ein Wesen. Jede
Teil-Idee der Gesamtwelt ist ein in sich geschlossener wesenhafter Organismus,
ein Wesen, von welchem die Kraft ausgeht, die Erscheinung zu schaffen, ins
Dasein zu bringen. Der jeweilige Geist einer Erscheinung ist es, der die
Erscheinung will. Von ihm geht der Werde-Wille, die Schaffenskraft aus, welche
die Erscheinung zustande bringt und erhält.
Es ist also ganz unsinnig, den
Geist zu leugnen, nur weil man es anders gelernt hat. Wer sich unbefangen auf
diese Gedanken einläßt, wird die Stimmigkeit in ihnen finden.
Wer aber auf diese Weise zur
Anerkennung des Geistes den Weg findet, der geht einer starken Verwandlung
entgegen, weil er von diesem Moment an beginnt, sich konkrete Wahrheit
zuzuführen.
Materialismus, ein folgenschwerer
Irrtum
Das heute übliche geistlose
Weltverständnis ist irrtümlich und schafft ständig Disharmonie zwischen den
Vorstellungen des Menschen und der Realität der Welt, denn Geist ist Realität.
Diese Disharmonie schwächt den Menschen und kann zu Krankheit und Siechtum
führen. Die Wahrheit dagegen, die in der Anerkennung des Geistigen in der Welt
enthalten ist, schafft Harmonie zwischen der Vorstellung des Menschen und der
Realität der Welt. Sie bewirkt Gesundung und Kräftigung. Wahrheit heilt!
Es ist daher in der heutigen Zeit
dringend erforderlich, sich mit dem Geistigen in der Welt vertraut zu machen,
wenn der Weg der Menschheit in die Zukunft ein konstruktiver sein soll. Wir
müssen den Geist, die Ursache des Seienden, wieder finden – nicht nur glauben,
sondern konkret finden. Deshalb sei es noch einmal gesagt: